02/07/2024 0 Kommentare
Superintendentin Hornschuh-Böhm geht in den Ruhestand: "Es waren schöne Jahre."
Superintendentin Hornschuh-Böhm geht in den Ruhestand: "Es waren schöne Jahre."
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Superintendentin Hornschuh-Böhm geht in den Ruhestand: "Es waren schöne Jahre."
Die Superintendentin des evangelischen Kirchenkreises Reinickendorf, Beate Hornschuh-Böhm, ging am 30. April 2022 in den Ruhestand. „Es waren schöne Jahre hier in Reinickendorf. Ich werde mich künftig nicht langweilen, aber ich werde die Arbeit mit den Menschen im Bezirk vermissen“, sagte Hornschuh-Böhm. Bis zur Neubesetzung des Amtes ist der bisherige Stellvertreter, Volker Lübke, ab Mai amtierender Superintendent.
"Die Kirchengemeinde ist nach der Grundordnung der evangelischen Kirche die stärkste Größe", sagte Hornschuh-Böhm (65) bei ihrem Abschlussbericht auf der Frühjahrssynode (Kirchenparlament) am 26. März 2022. Gleichzeitig aber leiden Gemeinden massiv darunter, dass durch Rückgang der Kirchenmitgliederzahlen und damit verbundene schwindende Einnahmen ein Großteil ihrer professionellen, zeitlichen und finanziellen Energien allein schon für den puren Erhalt des Bestands und der Erfüllung von Vorgaben aufgewendet werden muss.
Wie die Ortsgemeinde hat sich auch die Rolle des Kirchenkreises verändert. Hornschuh-Böhm: "Heute ist der Kirchenkreis mehr ein Gestaltungsraum als eine Verwaltungsebene." Durch Seelsorge-, Bildungs-, Diakonie- und Öffentlichkeitsarbeit wird eher ein Teil der 90% Kirchenmitglieder und der Menschen darüber hinaus erreicht, die sich in der Ortsgemeinde nicht andocken würden. "Einrichtungen, Werke und die Funktionsstellen der evangelischen Kirche insgesamt werden in der Stadtöffentlichkeit stärker wahrgenommen als das Leben rund um den jeweiligen Kirchturm."
"Gemeinden und Kirchenkreis stehen unter einem erheblichen Veränderungsdruck", berichtete Hornschuh-Böhm. Man braucht für die Zukunft "eine Kultur der gemeinsamen Verantwortung" für die organisatorische Entwicklung der evangelischen Kirche in Reinickendorf mit einer "effizienten Aufgabenteilung und Delegierung von Zuständigkeiten". Dann ist es möglich, folgendes zu schaffen: "Die eine Kirche an vielen verschiedenen Standorten, möglichst beweglich und pragmatisch, ein Netzwerk von Aufgaben, Zuständigkeiten und Beziehungen, wo die nötigen Entscheidungen getroffen werden."
Die in Freiburg i. Breisgau geborene Hornschuh-Böhm hat nach dem Studium der evangelischen Theologie und Germanistik in Bonn und Tübingen von 1983 bis 1985 ihr Vikariat in der Ladenkirche Am Brunsbütteler Damm an der gleichnamigen Verkehrsachse in Berlin-Spandau und in der Berliner Stadtmission verbracht. Von 1985 bis 1991 war sie Pfarrerin der Paul-Gerhardt-Gemeinde im Kirchenkreis Spandau. Ab 1991 hat sie als Pfarrerin in der Kirchengemeinde Schönow-Buschgraben im Kirchenkreis Teltow-Zehlendorf gearbeitet bis sie im Jahr 2008 die Leitung des Kirchenkreises Reinickendorf übernahm.
Der gebürtige Berliner Volker Lübke (62) ist seit 2013 stellvertretender Superintendent. Er hat in Berlin und Marburg Psychologie und Theologie studiert und war von 1996 bis 2003 Mitglied des sogenannten Kollegiums, das zu der Zeit den Evangelischen Kirchenkreis Spandau leitete, bevor er 2003 als Pfarrer in die Matthias-Claudius-Kirchengemeinde in Reinickendorf wechselte. Seit 2018 ist er Pfarrer der Kirchengemeinde Alt-Wittenau. Die Superintendentenstelle soll im Sommer 2022 ausgeschrieben werden.
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