
30/07/2025 0 Kommentare
Gedenkort alter Anstaltsfriedhof - Workcamp mit jungen Erwachsenen
Gedenkort alter Anstaltsfriedhof - Workcamp mit jungen Erwachsenen
# Aktuelles

Gedenkort alter Anstaltsfriedhof - Workcamp mit jungen Erwachsenen
Junge Erwachsene aus verschiedenen Ländern Europas helfen dabei, den verwilderten alten Anstaltsfriedhof auf dem Gelände der ehemaligen Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik in Berlin-Reinickendorf aus dem Vergessen zu holen. Im Rahmen eines Workcamps der Ökumenischen Jugenddienste (ÖJD) entfernen sie Gestrüpp, jäten Baumsämlinge, legen Friedhofsmauern und alte Wege frei. Durch diese Arbeiten werden die überwucherten Reihengräber wieder erkennbar und das Wegesystem des Friedhofs wieder nutzbar gemacht.
Seit 2014 bemüht sich der „Freundeskreis Gedenkort Alter Anstaltsfriedhof“ darum, den Friedhof der damaligen sogenannten „Wittenauer Heilstätten“ und seine Geschichte bekannt zu machen. Ziel ist die Errichtung eines würdigen Gedenkortes für die hier ruhenden Opfer der Naziherrschaft von 1933 bis 1945. Die ersten Arbeiten fanden im Rahmen eines ÖJD-Workcamps im Sommer 2022 statt und sind seitdem jeden Sommer fortgesetzt worden. In der Freizeit erkunden die jungen Erwachsenen gemeinsam die Stadt Berlin mit ihren Sehenswürdigkeiten und unternehmen Ausflüge in das Umland.
Der Freundeskreis begleitet das Workcamp jeden Tag. Wer Interesse hat, junge Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen oder mehr erfahren möchte, kann Pfarrerin i.R. Irmela Orland per Email kontaktieren unter: religion@t-online.de. Das Camp geht noch bis zum 9. August 2025.
Hintergrund zum Friedhof:
Im Jahre 1880 eröffnete die Irrenanstalt der Stadt Berlin zu Dalldorf, zur Zeit des Naziregimes bekannt als Wittenauer Heilstätten, die später dann in "Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik" umbenannt wurde. Zur gärtnerischen Gesamtanlage gehörte auch ein Begräbnisplatz am südwestlichen Ende des Grundstücks. Als Anstaltsfriedhof wurde er formlos mit der ersten Beerdigung eingeweiht. Zwischenzeitlich war der ehemalige Friedhof sehr verwildert und selbst Angehörige der Bestatteten hatten Schwierigkeiten, die Gräber zu finden.
Text: Irmela Orland
Weitere Informationen gibt es hier.
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