02/07/2024 0 Kommentare
Gemeinsam gegen Einsamkeit im Alter - Ehrenamtliche besuchen Senior:innen in Alten- und Pflegeheimen: Margarete Gerull
Gemeinsam gegen Einsamkeit im Alter - Ehrenamtliche besuchen Senior:innen in Alten- und Pflegeheimen: Margarete Gerull
# Besuchsdienst

Gemeinsam gegen Einsamkeit im Alter - Ehrenamtliche besuchen Senior:innen in Alten- und Pflegeheimen: Margarete Gerull
"Vor dem Tod habe ich keine Angst, aber vor einem Leben im Altersheim schon", sagt Margarete Gerull, die seit 2019 im Besuchsdienst für Alten- und Pflegeheime ist. Margarete ist Witwe, ihr Mann ist vor dreizehn Jahren verstorben - zu Hause, wie sie betont. In einem Altenheim zu sterben, ist für die 72-Jährige aus Wittenau eine beängstigende Vorstellung. "Mich belastet es, dass es kaum Respekt vor alten Menschen gibt - nicht nur in den Heimen, auch allgemein." Es werde zwar alles dafür getan, dass wir Menschen länger leben, aber wie wir im hohen Alter leben, damit beschäftige sich niemand, sagt Margarete. In den Heimen fehle das Personal, viele Dinge blieben auf der Strecke. "Wenn kein Mensch zu Besuch kommt, ist man verloren".
Margarete besucht seit Kurzem die 86-jährige Helga im Märkischen Viertel. Helga hat noch einen Sohn, der ab und zu zu Besuch kommt, sonst ist sie allein. Sie erzählt von ihrer Kindheit, vom Krieg, von ihrer Zeit als Verkäuferin in einem Lebensmittelgeschäft und viel von ihrer Mutter. Helga wirkt noch rüstig, berichtet aber, dass ihre Mutter ihr den Platz im Heim vermittelt hätte und immer noch in der alten Wohnung in Schöneberg lebe. Margarete hört geduldig zu - jede Woche.
Mit viel Engagement, zwei offenen Ohren und Zeit für Gespräche besuchen Ehrenamtliche im Kirchenkreis Reinickendorf Bewohner:innen von Alten- und Pflegeheimen, spenden dabei Trost und zaubern manchmal auch ein Lächeln auf das Gesicht des Besuchten. Jede Ehrenamtliche besucht dabei in wöchentlichem Rhythmus immer die selbe Person.
Hier sehen Sie, was die 13 Frauen erleben und wie das Zusammentreffen mit dem jeweils besuchten Menschen auf sie wirkt. Weitere Helfer:innen sind herzlich willkommen. Informationen finden Sie hier.
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