Jugendkirche, Personalplanung, Kita-Gemeindeverband - Herbstsynode 2024

Jugendkirche, Personalplanung, Kita-Gemeindeverband - Herbstsynode 2024

Jugendkirche, Personalplanung, Kita-Gemeindeverband - Herbstsynode 2024

# Kreissynode

Jugendkirche, Personalplanung, Kita-Gemeindeverband - Herbstsynode 2024

Um Jugendkirche, gemeinsame (Personal-)Planung im Kirchenkreis, die Vorbereitung zur Gründung des Evangelischen Kindertagesstätten-Gemeindeverbandes, Immobilien, Umwelt u.a. ging es auf der 11. Ordentlichen Tagung der 13. Kreissynode – dem Leitungsgremium – des Kirchenkreises Reinickendorf am 8./9. November 2024.

Der Blick auf die Entwicklung innerhalb der vergangenen zwölf Jahre im Bereich der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Kirchenkreis Reinickendorf zeigt aufgrund von sinkenden Kirchenmitgliederzahlen, entsprechend schwindenden Mitteln, gesellschaftlichen Veränderungen wie Freizeitverhalten und Werteorientierungen von Jugendlichen enorme Veränderungen, führte Kai-Oliver Pöhle, Kreisjugenddiakon und Mitglied des Leitungsteams des Projekts „Jugendkirche Reinickendorf“, aus. Die Anzahl der wöchentlichen Gruppenangebote im Kirchenkreis ist von etwa 25 im Jahr 2012 auf nur noch etwa fünf in 2024 gesunken. Statt 100 regelmäßig aktiven ehrenamtlichen Jugendleiter:innen engagieren sich heute weniger als 30, und die Zahl der hauptamtlichen Mitarbeitenden hat sich fast halbiert und sinkt weiter. Dies sind zahlenmäßig belegbare Abbrüche, die sich weiter verstärken werden, so Pöhle.

In den letzten Jahren haben Jugendmitarbeitende und der Kreisjugendkonvent (KJK) gemeinsam einen neuen Ansatz entwickelt, sagte Pöhle. Das Ziel sei, Ressourcen und Kräfte zu bündeln, um ein Angebot in einer anderen Form zu schaffen, das Jugendlichen bietet, wonach sie suchen: eine Jugendkirche als Zentrum der Jugendarbeit. Hier könnten junge Menschen an einem noch zu findenden Ort eigenständig eine zukunftsorientierte Gemeinschaft und eine junge Kirche erleben sowie spirituelle, kulturelle und gesellschaftlich relevante Erfahrungen sammeln. Das Konzept sieht vor, dass die Jugend-Mitarbeiter der Reinickendorfer Gemeinden und Regionen dem Projekt wöchentlich ca. acht Stunden ihrer Arbeitszeit zur Verfügung stellten, erläuterte Pöhle.

Nachdem die 62 Synodalen sich in Arbeitsgruppen mit dem Konzept der Jugendkirche auseinandergesetzt hatten, ergab ein erstes Stimmungsbild eine fast komplette Zustimmung zu dem Konzept. Das Thema soll auf der Frühjahrssynode 2025 weiter diskutiert werden.

Die Synode beschloss den gemeinsamen Stellenplan für das Jahr 2025, obwohl er aufgrund eines Defizits formal nicht genehmigungsfähig ist, um handlungsfähig zu bleiben. Im Anschluss diskutierten die Synodalen angesichts der stärker abnehmenden Einnahmen eine gemeinsame Personal-Planung im Kirchenkreis, bei der es u.a. um eine Definition der Arbeitsfelder gehen soll. Das Thema soll in der AG Personalplanung weiterbearbeitet und auf der Frühjahrssynode 2025 weiter beraten werden.

Die AG Personalplanung, die auf der Frühjahrssynode 2024 beschlossen und dann eingerichtet worden war, hatte den Auftrag der Erarbeitung von Richtlinien, nach denen die Übertragung der Arbeitsverträge der Mitarbeitenden der Kirchengemeinden in die Anstellung durch den Kirchenkreis erfolgen soll. Die AG-Leiterin und stellvertretende Superintendentin Stephanie Waetzoldt und das AG-Mitglied Dr. Ulrich Schöntube berichteten über den Stand der Beratungen. Zu der AG gehören Vertreter:innen aus allen Regionen und je ein:e Vertreter:in aus dem KKR, der Gemeinsamen Mitarbeitervertretung (GemMAV), der Personalabteilung des Kirchlichen Verwaltungsamtes und der Geschäftsleiter des Kirchenkreises. Die Synode beschloss, die AG Personalplanung zusätzlich mit der Erarbeitung einer neuen Struktur für die Personalausstattung der Gemeinden / Regionen und des Kirchenkreises zu beauftragen.

Über den Stand der Vorbereitungen zur Gründung des Evangelischen Kindertagesstätten-Gemeindeverbandes im Kirchenkreis Reinickendorf berichteten Dr. Sandra Piper, fachliche Leitung, und Rouven Schmidt, kaufmännische Leitung, und verkündeten, dass am 27. November 2024 die Gründungsversammlung für den neuen Verband stattfinden wird. Damit der Verband die Trägerfunktion übernehmen kann, sind noch eine Reihe von rechtlichen und formalen Anforderungen zu bearbeiten wie u.a. die Beantragung einer Trägererlaubnis, die Anfertigung von Nutzungsverträgen und Überführungsverträgen.

Die Gebäude bleiben in der Verantwortung der Gemeinden und die entsprechenden Nutzungsregelungen werden erarbeitet, sagte Piper. Auch Kooperationsvereinbarungen für die Einbindung der Kitas in die Gemeinden werden geschlossen. Außerdem müssen eine Geschäftsstelle aufgebaut, alte Betriebserlaubnisse der Kitas geprüft und neue beantragt werden.

Superintendent Harms stellte die Arbeit des Kreiskirchenrates seit März 2024 dar. Er berichtete über die Schlüsselübergabe für 126 Wohnungen im FACE Campus in der Titiseestraße, einem vom evangelischen Kirchenkreis Reinickendorf initiierten Neubauprojekts zur Verbindung von Wohnen und sozialer Arbeit vor Ort in der Rollbergesiedlung. Außerdem beschrieb er das 75-jährige Jubiläum des Kirchenkreises, das u.a. mit einem großen Sommerfest im Tagungszentrum Hermann-Ehlers-Haus gefeiert wurde. Weitere Themen waren: Tauffeste und andere besondere Gottesdienste, Immobilienentwicklung, GKR-Wahlen und neue Kreissynode, Mitgliederzahlen und Perspektiven und die Überlegungen hinsichtlich eines Neubaus einer evangelischen Schule in Borsigwalde, wofür derzeit eine Machbarkeitsstudie erstellt wird.

Der Immobilien-Workshop vom Juni 2024 hat dazu geführt, dass die Beratungen in den Regionen weiter vorangegangen sind, berichtete Steffi Zotzmann, die Vorsitzende des Immobilienausschusses. Auch der September-Workshop zu den Wirtschaftsdaten und Raumplanungen der Gemeinden hat das Thema vorangebracht. Ein weiterer Workshop werde Anfang 2025 stattfinden.

Gestiegen sind entsprechend auch Unterstützungs-Anfragen der Gemeinden an die kreiskirchlichen Mitarbeiter:innen dieses Themenfelds (Janos Muchametow, Marcel Schindelasch, Ute Strelow, Yvonne Wienke), was sehr erfreulich sei, denn es zeige, dass sich die Gemeinden stärker mit dem Thema der Immobilienentwicklung beschäftigten, sagte Zotzmann. Bis Ende 2024 soll jede Gemeinde ihre Konzeption zur Immobilienplanung beim Kirchenkreis einreichen. Danach erfolgt dann eine Auswertung und u.U. eine sich anschließende Beratung der einzelnen Kirchengemeinden und des Kirchenkreises.  

Helmut Krüger-Danielson, der Umweltbeauftragte des Kirchenkreises und Vorsitzender der AG Klimaschutz, berichtete, dass es aufgrund von einer sehr hohen Zahl an Widersprüchen der Gemeinden auf die von der Evangelischen Kirche Berlin – Brandenburg – schlesische Oberlausitz (EKBO), dem Konsistorium, erstmals in 2023 verschickten CO2-Abgabebescheide einen erheblichen Verzug bei dem Verfahren gegeben habe. Das habe zu einer zeitlichen Verzögerung von fast einem Jahr geführt. Krüger-Danielson führte weiter aus, dass die Zahl der – seit der Einführung des Klimaschutzfonds im Kirchenkreis Reinickendorf - durchgeführten Projekte noch sehr „überschaubar“ sei. Noch sei keine merkliche Reduktion der Emissionen darstellbar. Es gebe jedoch gewisse positive Effekte durch Aufgabe von Gebäuden und durch Neubauprojekte mit klimaschutzgemäßen Vorgaben.

Im Weiteren wurde der Haushaltsplan des Kirchenkreises für das Jahr 2025 beschlossen und die geplante Änderung der Satzung der Kreissynode wird von der entsprechenden Arbeitsgruppe weiterbearbeitet und auf der Frühjahrssynode 2024 wieder aufgerufen. Die Kreissynode tagt turnusmäßig wieder am 14./15. März 2025.    

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